Trends der Salone del Mobile 2024

17. Juni 2024

Was jetzt en vogue ist

Und wieder einmal war die italienische Metropole Mailand der Hotspot, als es um die aktuellen Trends beim Einrichten ging. Die Messehallen von der ,Salone del Mobile’, sowie unzählige Showrooms und Installationen in der Stadt haben unsere Lust auf neues Design geweckt. Spannend zu sehen, was kommt (und was bleibt): Fünf Trends haben wir für 2024 herausgegriffen.

Ein kleiner Hinweis am Rande: Es ist normal, dass Möbel, die auf einer Messe gezeigt werden, erst Monate danach in Shops verfügbar sein können. Damit Sie trotzdem "früh dran" sind, möchten wir Ihnen gerne Produktbeispiele zeigen, die im Zuge der folgenden Trends nun angesagt sind.

 

 

Trend 1: Puffer-Polster (oder Multi-Polster)

In der Mode ist die Strömung schon länger zu erkennen, in Form von üppig wattierten Steppmänteln oder -jacken. „Duvet-“ oder „Puffer-Coats“ werden sie genannt: Sie sind so dick, weich und warm, dass man das Gefühl hat, darin zu versinken. Diese Wirkung ist gewollt: Sie entspringt einem verstärkten Schutz-Bedürfnis – eine Reaktion, die die Covid-Pandemie hervorgerufen hat. Natürlich bleiben solche Mega-Trends nicht auf die Fashion-Industrie beschränkt, sondern schwappen auch in andere Bereiche, in unserem Fall ins Interior-Design. Hier zeigt sich das Ganze bei den Sesseln oder Sofas.

Teilweise sehen sie nun wie ein zum Möbel gewordenes Michelin-Männchen aus: Weil sie aus dicken Polsterringen bestehen, die sich übereinanderstapeln oder aneinanderreihen. Sofas und Sessel (manchmal auch nur die Lehnen) sind nun in einzelne Segmente unterteilt, anstatt eine durchgehende Fläche zu bilden. Doch keine Angst: Anders als bei den Mänteln ist alles entsprechend fest gepolstert. Man kann sich also gut dort hinsetzen bzw. gut wieder daraus aufstehen und wird nicht unentrinnbar darin versinken.

 

 

Trend 2: Neonröhren

Wussten Sie schon, dass die klassische Neonröhre schon eine lange Geschichte hat? Bereits 1909 wurde sie erfunden. Anfangs gab es sie nur vereinzelt, ab den 1950er Jahren war sie dann allgegenwärtig: Nach den Kriegsjahren wollte die Welt es fröhlich-bunt, mit Reklame-Schriftzügen aus Neonlicht. In den 2000er Jahren gab es ein Revival, diesmal im privaten Bereich: Es waren licht gewordene Wörter oder Schriftzüge, die zuhause Einzug hielten. Später stellte die LED-Innovation alles auf den Kopf. Und es wurde erstmal wichtig, das warme Licht der klassischen Glühbirne perfekt als LED zu imitieren.

Das ist nun geschafft und jetzt ist man emanzipiert genug, dass auch wieder kühler anmutende Licht-Spiele zum Einsatz kommen: Die Neonröhre (so ihr umgangssprachlicher Name) ist zurück. Derzeit aber (noch?) nicht in bunten Farben, sondern hauptsächlich in hellem Weiß. Und sie werden auch nicht unmittelbar zur Beleuchtung, sondern als Installation eingesetzt: „Es werde Licht“ auf coole Art.

 

 

 

Trend 3: Monochrome

Diese Entwicklung könnte man gut mit dem Begriff: „Alles aus einem Guss“ überschrieben. Denn jetzt ist es angesagt, alles – von Wänden über Möbeln bis hin zu Accessoires (Bilderrahmen!) – in das gleiche Farb-Bad zu tauchen. Oder sie zumindest aus der gleichen Farb-Familie auszuwählen. Das sieht immer absolut harmonisch aus und macht gleichzeitig auch Sinn, wenn man bedenkt, dass Wohnraum immer knapper und kleiner wird. Denn sind zum Beispiel Regale im gleichen Ton wie die Wände gestrichen, geht beides ineinander auf oder ineinander über: Jeder Raum sieht damit grösser aus. Doch vom praktischen Effekt einmal abgesehen, let’s face it: Das Ganze wirkt super edel, super stylish, super chic!

Und einfach umzusetzen ist der Trend auch. Am häufigsten waren der monochrome Trend übrigens in Grün in allen Schattierungen, sowie in neutrale Erdtöne zu sehen. Aber sämtliche Farben sind zulässig. Und für alle, die einen ganz speziellen Liebling haben, kann es jetzt allumfassend heißen: Welcome at home!

 

 

 

Trend 4: Colour Blocking

Wo ein Trend ist, gibt es irgendwann auch die Gegenströmung dazu. Das wissen alle, die sich damit befassen. Diesmal ist es allerdings ein wenig anders und sehr spannend, denn momentan existieren zwei gegensätzliche Strömungen parallel: Zum einen der monochrome Look (s.o.) und daneben auch ein starkes Colour-Blocking. Jetzt heißt es wirklich mutig sein, und einmal in die Vollen greifen. Weiße Wände sind in jedem Fall passé.

Für alle, denen das zu extrem erscheint: Man kann den Look auch eher soft in Pastelltönen umsetzen. Dann kombiniert man eben ein zartes Lavendel mit einem sanften Gelb. Aber wer mag, darf sich so richtig austoben. Und kombiniert zum Beispiel das derzeit absolut angesagte Grün mit einem kräftigem Orange: Die Farbe, der sowieso die Zukunft gehört, wie wir auf der ,Salone del Mobile’ mehr als einmal gesehen haben.

 

 

 

Trend 5: Schöne Möbel für Haustiere

Etwas ganz anderes, was immer mehr in den Fokus rückt: Das Zusammenleben mit vierbeinigen Freunden. Ein großer Markt, denn allein in Deutschland leben 15,7 Millionen Katzen und 10,5 Millionen Hunde mit in unseren Haushalten (Quelle: Industrieverband Heimtierbedarf / 2023). Die Umsätze für Futter und Bedarfsartikel steigen – und endlich hat auch die Design-Industrie die zunehmende Nachfrage erkannt.

Denn sind wir doch einmal ehrlich: Wie viele Besitzer mag es geben, die zwar ihr Haustier lieben – gutes Design aber eben auch? Allerdings wurden sie als Zielgruppe bisher ziemlich vernachlässigt. Doch nun – endlich! – ist es soweit. In Zukunft wird es also leichter möglich sein, etwas ebenso Sinnvolles wie Ansprechendes zu finden. Ein Trend, der sich zwar bisher erst noch im Verborgenen zeigt, der sich aber sicher zu etwas Größerem auswachsen wird.

Also – wir freuen uns auf das, was kommt und hoffen, dass wir auch Ihnen einen guten Einblick geben konnten. Viel Freude beim Entdecken!