Trend: Möbel mit organischen Formen
23. Oktober 2020
Kurvige Möbel
Schlanke, gradlinige Silhouetten sind zugegebenermaßen ziemlich hübsch – aber gerade jetzt sehnen wir uns nach etwas ganz Anderem. Bauchig sollen die neuen Formen sein, rund und damit wunderbar gemütlich...
Ja, es ist kein Wunder und auch nicht zufällig, dass wir uns in Zeiten einer Pandemie Möbel wünschen, die einen cozy Wohlfühl-Effekt in den eigenen vier Wänden unterstützen. Alles Spitze, Kantige, Markante dürfen Sie gerne aufheben, wird aktuell aber nicht im Mittelpunkt inszeniert.
Wie Formen wirken
Genau wie Farben werden auch Formen zuerst auf unterbewusster Ebene wahrgenommen – solange sie sich nicht durch eine besonders krasse, auffällige Ästhetik in den Vordergrund spielen. Mit dieser Eigenschaft kann die Geometrie von Objekten das Konzept des Interieurs unterstützen oder darin Akzente setzen.
Dabei hat sich bewährt, dass runde und organische Formen weich wirken. Besonders regelmäßig ist der Kreis, der uns aus der Natur als beruhigendes Element vertraut ist – denken Sie nur an Sonne oder Mond oder alle anderen Planeten. Der Kreis hat kein Ende und keine Brüche, als Objekt ohne Anfang und Ende stehen Kreise und Ellipsen somit für die absolute Perfektion.
Außerdem lassen sie sich aufgrund ihrer Zeitlosigkeit besonders gut mit kantigen Formen kombinieren – hier wirkt das Widerspiel der Geometrie.
Runde Möbel, runde Sache
Im Interieur-Bereich sind runde Formen außerdem mit einer gewissen Retro-Ästhetik verbunden, schließlich erinnert die organische Formensprache unweigerlich an das Mid Century Design. Doch keine Angst, altmodisch ist an diesem Trend trotz aller Gemütlichkeit gar nichts: Auch in einer cleanen modernen Einrichtung finden geschwungene Rundungen nun wieder einen Platz und wirken stärker denn je.
Räume, die mit runden und geschwungenen Formen eingerichtet werden, wirken ausgeglichen, natürlich und gemütlich. Gekrümmte Lehnen, in die man sich hineinkuscheln will, üppige Armlehnen und natürlich auch abgerundete Beine – auch Möbel, die üblicherweise eher kantig konzipiert werden, sehen mit den neuen Rundungen extrem sexy aus.
Wir denken da etwa an die Componibili Kollektion von Kartell, den Block Servierwagen von Normann Kopenhagen oder etwa an das Spike - The Wild Bunch Wandregal von Magis – drei Beispiele, die beweisen, dass funktionale Möbel durchaus auch Kurven haben dürfen!
Design-Pioniere
Als herausragende Vertreter des organischen Designs gelten außerdem Gaudí, Ron Arad, Luigi Colani, Massimo Iosa-Ghini, Ross Lovegrove und natürlich Philippe Starck. Aber auch viele andere bekannte und neue Designer haben das harmonische Potenzial von Möbeln mit organischen Formen längst erkannt und umgesetzt: Ob Vitra, Mater, Normann Copenhagen, Zanotta, Softline, VerPan oder Gubi (um nur einige zu nennen) – dieser Trend ist also so vertreten wie nie zu vor und eignet sich wirklich für alle Lebensräume.