Interview: Der Immobilienmarkt während der Corona-Krise
10. November 2020
Im Interview mit der Münchner Kindl Immobilien GmbH
Kaum ein Thema wird derzeit so heiß diskutiert wie die Entwicklung der Immobilienpreise während der Corona-Krise: Die durch COVID-19 verursachte Pandemie hat weltweit massive Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Wirtschaft. Viele Investoren, Immobilieneigentümer, potenzielle Hauskäufer und Vermieter fragen sich deshalb: Wirkt sich die Corona-Krise auch auf den Immobilienmarkt aus? Steigen oder fallen die Immobilienpreise durch das Corona-Virus?
Wir haben mit dem Florian Schärpf gesprochen. Er ist Geschäftsführer der Münchner Kindl Immobilien GmbH, einem führenden Münchner Bauunternehmen. Seit 2017 erhielt das Unternehmen jährlich die Auszeichnung "Belleveu Best Proberty Agents", herausgegeben von der Immobilienzeitschrift Bellevue. Und wir wollten wissen: Welche Auswirkungen die aktuelle Krise tatsächlich für Mieter, Käufer und Verkäufer und wohin wird sich der Immobilienmarkt wohl weiterentwickeln? Die Antworten überraschten und machen Mut!
Ob Miete oder Eigentum, fallen die Immobilienpreise durch die Corona-Krise?
Wir von der Münchener Kindl beobachten, dass es auf den Markt ankommt. Starke Märkte werden noch nachgefragter! Schwache Regionen werden eher fallen. In Städten wie München etwa wird außerdem das Umland noch attraktiver, nach dem Lockdown wollen viele raus ins Grüne.
Die Häuserpreise sind angeblich trotz Pandemie gestiegen. Wie ist das erklärbar, immerhin können viele Eigentümer aufgrund der pandemiebedingten Verdienstausfälle ihre Raten nicht länger in gewohnter Höhe tragen?
Den Menschen wird das eigene Heim immer wertvoller – ganz nach dem Motto: Bevor das Geld für Urlaub und Luxus ausgegeben wird, lieber das eigene Heim schöner machen und in die eigene vier Wände investieren. Geld ist gerade billig wie nie, viele Menschen werden es sich weiter leisten können oder lieber auf andere Dinge verzichten. Auch ist eine Tilgungsaussetzung bei fast allen Banken möglich, so müssen nur die niedrigen Zinsen beglichen werden.
Bei Immobilieneigentum: Sollte ich jetzt verkaufen oder lieber abwarten?
Wir von der Münchener Kindl empfehlen unseren Kunden immer: Zeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Fangen Sie früh genug an, dann haben Sie die besten Chancen auf den höchst möglichen Erlös. Notverkäufe sollten dringend vermieden werden.
Welche Tipps haben Sie für Menschen, die in der aktuellen Situation eine Mietimmobilie suchen?
In der aktuellen Situation empfehlen wir die gleichen drei Schritte wie auch schon zuvor, nämlich eine optimale Vorbereitung:
- Sie müssen vorher genau wissen, was Sie suchen. Wenn die richtige Wohnung dabei ist, müssen Sie sich schnell entscheiden können!
- Perfekte Unterlagen: Selbstauskunft, Gehaltsnachweise etc. bereithalten.
- Beauftragen Sie einen Makler. Hier fällt zwar Provision an, aber es steigert die Chancen, eine gute Immobilie zu bekommen, auch mal eine, die noch nicht auf dem Markt ist.
Sie hatten es bereits angesprochen: Angeblich sorgt die Pandemie aktuell für eine Landflucht. Müssten damit Immobilien in den Städten nicht günstiger werden?
Nein, die freien Wohnungen in Städten wie München werden automatisch wieder von Menschen, die in der Stadt arbeiten und leben wollen, gefüllt. Eher Randmärkte um die großen Städte werden es spüren, am Beispiel München wäre das beispielsweise Augsburg oder vergleichbare kleinere Städte im näheren Umfeld.
Wie sehen Sie die langfristige Entwicklung auf dem Immobilienmarkt?
Wir schätzen die Entwicklung sehr gut ein. In den letzten Monaten haben wir uns viel mit Immobilienbesitzern und auch werdenden Immobilienbesitzer beschäftigt. Wir haben sie mit Lösungen und Konzepten beraten, mit großem Erfolg. Ein Fakt, der jetzt zu beobachten ist: In Krisen, wie auch in der aktuellen Situation, setzen die Menschen verstärkt auf konservative Sachwerte wie Immobilien und Gold.
Ihr Tipp für Investoren, die sich aktuell eine Immobilie zulegen wollen:
Zögern Sie nicht. Das Geld ist billig und die Preise in Großstädten wie München werden weiterhin steigen. Vergleichen Sie dabei München aber nicht mit dem Rest von Deutschland, sondern mit ähnlichen Wirtschaftsstandorten weltweit wie Paris, London oder sogar New York. Im internationalen Vergleich ist München noch ein verschlafenes Nest mit hohem Wertsteigerungspotential.
Vielen Dank an die Münchner Kindl für das nette und informative Gespräch. Investoren und Interessenten, die ihr Objekt verkaufen möchten, können sich gerne bei Herrn Schärpf unter fs@muenchener-kindl.de melden.