Eero Aarnio wurde 1932 in Finnland geboren. Von 1954 bis 1957 studierte er am Institut für industrielle Kunst in Helsinki und arbeitete anschließend als freier Industriedesigner und Inneneinrichter, daneben als Fotograf und Grafikdesigner. 1962 eröffnete er in Helsinki ein eigenes Designstudio.
Aarnio zählt zur Generation finnischer Architekten und Designer, die in ihrer Arbeit von den Strömungen der 50er-Jahre geprägt wurden, als sich Finnland im internationalen Design zu etablieren begann.
Aarnio experimentierte beim Möbelentwurf mit Naturmaterialien wie Holz und Peddigrohr. Zu seinen frühen Arbeiten gehören der Jattujakkare-Flecht-Stuhl und der Apfelbaum-Stuhl. In den 60er-Jahren jedoch brach Aarnio mit der finnischen Tradition der Verarbeitung von Naturmaterialien und beschäftigte sich zunehmend auch mit künstlichen Materialien, vor allem mit Plastik.
Gemäß seinem Motto - Die Erde ist eine Kugel - gestaltete er auch seine Produkte ohne Ecken und Kanten. Seine Produkte gehören zu den bekanntesten und kultigsten Möbeldesigns der sechziger Jahre. Kunststoffe veränderten wie kein anderes Material zuvor in den 1960er Jahren das Möbeldesign.
Eero Aarnio zählte zu den ersten finnischen Designern, die sich mit künstlichen Materialien, wie Fiberglas, Acrylglas und Plastics, beschäftigten. Besonders berühmt wurde sein 1963 entworfener Ball Chair, eine Sitzschale aus Fiberglas mit runder Öffnung, durch die man sich in sein gepolstertes Inneres zurück sinken lassen kann. Mit diesem Möbelstück erreicht Aarnio beispielhaft visuelle Modernität, Sachlichkeit und Sitzkomfort bei logischem und ökonomischem Gebrauch des Materials.
Als Ergebnis seiner computergestützten Möbelherstellung gilt der 1983 entworfene Kimara-Stuhl, ein Cocktail-Stuhl für Asko-Möbel.
1968 gewann Aarnio für seinen Pastilli-Stuhl den American Industrial Design-Award.
Viele seiner Arbeiten sind in Museen zu sehen, wie z.B. im Museum of Modern Art (MoMa) in New York, im Victoria & Albert Museum in London sowie im Centre Georges Pompidou in Paris.